Kann man Erin­ne­run­gen ein­fach löschen?

Diese Frage höre ich immer wie­der:

„Kannst du Erin­ne­run­gen löschen?“

Die Idee dahin­ter ist klar – es geht um schlechte Erin­ne­run­gen. Um Situa­tio­nen oder Erleb­nisse, die man am lieb­sten ein­fach aus dem Kopf wer­fen würde.

Aber geht das über­haupt?

Die kurze Ant­wort: Nein, löschen kann man sie nicht.
Unser Gehirn funk­tio­niert nicht wie eine Fest­platte, auf der man ein­fach Daten löschen kann.
Wären wir nicht in der Lage zu ver­ges­sen, wäre unser Kopf kom­plett über­for­dert.
Aber gezielt ver­ges­sen? Das ist so nicht mög­lich.

Was ist dann mög­lich?

Was aber sehr wohl geht – und das ist der span­nende Teil – ist:

  • Erin­ne­run­gen ver­än­dern
  • Gefühle zu Erin­ne­run­gen ver­än­dern
  • Die Bedeu­tung, die wir Erin­ne­run­gen geben, ver­än­dern

Wie funk­tio­niert das?

Als Men­tal Coach arbeite ich oft mit Men­schen, die sich durch bestimmte Erin­ne­run­gen oder Erfah­run­gen blockiert füh­len.

Zum Bei­spiel:

  • Immer wie­der­keh­rende Gedan­ken an eine bestimmte Situa­tion
  • Emo­tio­nale Reak­tio­nen, die in der Gegen­wart durch alte Erleb­nisse aus­ge­löst wer­den
  • Trig­ger, die einen aus dem Flow brin­gen
  • Glau­bens­sätze, die aus frü­he­ren Erfah­run­gen stam­men

Diese Erin­ne­run­gen wir­ken oft unter­schwel­lig. Und genau da set­zen wir an.

Mit wel­chen Metho­den?

Es gibt ver­schie­dene Tools und Tech­ni­ken, mit denen man arbei­ten kann – je nach Thema und Per­son:

  • Erin­ne­run­gen neu betrach­ten
  • Emo­tio­nen, die mit Erin­ne­run­gen ver­knüpft sind, abschwä­chen
  • Geschich­ten, die man sich selbst erzählt, umschrei­ben
  • Bil­der im Kopf ver­än­dern
  • Erleb­tem eine neue Bedeu­tung geben

Und was bringt das?

Wenn du zum Bei­spiel eine bela­stende Erin­ne­rung hast, und es gelingt dir, das Gefühl dazu zu ver­än­dern – dann ver­än­dert sich auch deine Reak­tion in der Gegen­wart.
Du kommst wie­der mehr ins Jetzt.
Mehr in deine Kraft.
Mehr in dei­nen Flow.

Und ja – wir kön­nen auch mit trau­ma­ti­schen Erleb­nis­sen arbei­ten.
Mit Metho­den wie EMDR, Hypnose oder men­ta­len Tech­ni­ken ist es mög­lich, stark stö­rende oder bela­stende Erfah­run­gen deut­lich zu redu­zie­ren – oder sogar voll­stän­dig zu neu­tra­li­sie­ren, wenn das gewünscht ist.

Das klingt viel­leicht über­ra­schend. Aber es ist weder Fan­ta­sie noch Magie – es ist Hirn­phy­sio­lo­gie und men­tale Arbeit.
Und ja, es braucht manch­mal etwas Mut und Neu­gier, sich auf die­sen Pro­zess ein­zu­las­sen. Aber:

Es funk­tio­niert.